Ruinerwold (in Drenter Mundart Ruunerwold, 't Wold) ist ein Dorf in der Gemeinde De Wolden mit etwa 3500 Einwohnern. Die Bewohner von Ruinerwold werden wegen der zahlreichen Schweinehöfe und Ferkel, die es früher dort gab, auch "Spekbraanders" (Speckbrater) genannt.
Ruinerwold ist eine nordöstlich von Meppel gelegene Fehnkolonie, die im Mittelalter entstand, nachdem die Mönche des Klosters Ruinen diese Gegend urbar gemacht hatten. Der Bischof von Utrecht hatte dieses Gebiet in der Mitte des zwölften Jahrhunderts dem Kloster übereignet. Ruinerwold ging aus Buddingewold und Haakswold hervor. Beide gehörten als unabhängige Schultenamtsbezirke zur Herrlichkeit Ruinen. Kirchlich zählten sie zu Blijdenstein.
Erst im 18. Jahrhundert erhielt das Dorf den Namen Ruinerwold. Ursprünglich war es ein typisches Dorf, aber nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich durch neue Siedlungen ein richtiges Dorfzentrum entwickelt.
Ruinerwold weist 29 Nationaldenkmäler und 14 Provinzialdenkmäler auf, darunter eine bedeutende Anzahl von Großbauernhöfen, von denen zwei als Museumshöfe eingetragen sind: Der Karstenhoeve aus dem 17. Jahrhundert und ein klassisches Bauernhaus, das noch genutzt wird.
Die niederländisch-reformierte Kirche, die sich außerhalb des Dorfes im Ortsteil Blijdenstein befindet, stammt aus dem fünfzehnten Jahrhundert, obwohl einige Teile noch Jahrhunderte älter sind. Auch das ehemalige Rathaus von Dijkhuizen ist besonderes Bauwerk; es wurde 1903 im Stil der Neorenaissance errichtet. Etwas Besonderes ist "Opoe' s Erfenis" in Dijkhuizen, ein kleiner Museumsladen mit Küchentextilien und altholländischen Süßigkeiten.
Die Umgebung besteht aus einer Wiesenlandschaft mit typischen schmalen Streifenfeldern. Auf einer kleinen Anzahl von Streifen wurde Wald gepflanzt. Eine jährliches Ereignis in Ruinerwold ist der Oldtimertag am dritten Samstag im August. Das jährliche Dorffest, bei dem die Parade geschmückter Autos einen traditionellen Bestandteil darstellt, ist ebenfalls eine der in Ruinerwold stattfindenden Veranstaltungen.