Roderesch ist ein etwa 1,5 km südlich von Roden gelegenes Dorf mit ungefähr 170 Einwohnern in der nordholländischen Gemeinde Noordenveld. Die Endung "-esch" bezieht sich auf den geografischen Begriff "es" ("Ackerland"), somit bedeutet der Ortsname "Ackerland von Roden". Bis 1998 war Roderesch ein Teil der Gemeinde Roden.
Die sechs ersten Häuser von Roderesch stammen aus dem Jahr 1850 und wurden von armen Bauern bewohnt, die das Heideland bebauten. Das Dorf entstand um 1900. Die Bebauung konzentrierte sich zunächst in der Umgebung der Grundschule, die auch von Schülern aus Alteveer und Steenbergen besucht wurde. Nach dem Krieg wurde um den Kern herum eine kleine Siedlung errichtet.
Westlich des Dorfes liegt das frühere Arbeitslager Roden, ein ehemaliges Ausbildungszentrum aus den Krisenjahren. Das Arbeitslager Roden wurde 1934 auf Initiative des Kirchenrats durch das Utrechter Zentrum für Arbeitslosenhilfe gegründet. Am 20. April 1936 eröffnete der damalige Bevollmächtigte der Königin, De Vos von Steenwijk, im Beisein von Prinzessin Juliana die Einrichtung. Sie war in den Krisenjahren Bestandteil des Beschäftigungswesens und diente insbesondere der Ausbildung junger Menschen. Diese Lehrgänge konnten sich auch auf die Nutzung von von schwer zu beackerndem Boden beziehen, die Hauptaufgabe des wenige Kilometer entfernten Kamp De Fledders. (In Drente mussten um 1934 ungefähr 6000 Arbeitslose unter anderem in der Bodenbestellung tätig sein.)
1954 wurde das ehemalige Arbeitslager Roden zu einer Jugendherberge des Niederländischen Jugendherbergsverbands und bekam seinen heutigen Namen "de Zwerfsteen". Zum Teil aufgrund der wirtschaftlich schlechten Zeiten der 1980er Jahre wurde de Zwerfsteen 1985 als erste Franchise-Jugendherberge in den Niederlanden unabhängig. Sie wird heute noch immer als Gruppenunterkunft und zur Erholung genutzt.